Die beiden Polizisten mit ihren Stemmeisen wichen erleichtert zurück, als ich die Toilettentür einen Spalt öffnet und andeutete, die Toilette verlassen zu wollen. Auch ich war erleichtert und ließ mich willig, ohne jeglichen Widerstand abführen. Teilnahmslos nahm ich die Drohungen und Beleidigungen zur Kenntnis, die Frau Krone-Korken mit greller Stimme über mich niederließ. Ihr Mann konnte sie leider dabei nicht mehr unterstützen. Er hatte den Ort des Geschehens bereits in einem Krankenwagen verlassen. Ich glaube, ich war ein wenig rot geworden als ich in das Polizeiauto stieg.
Die folgenden Tage in der Redaktion meiner Computerzeitschrift wurde zusehends schwieriger. Zuerst wurde ich mit dem Lokalteil einer süddeutschen Zeitung konfrontiert, den man mir grinsend entgegenhielt: Journalist scheißt neben Computer - war dort in fetten Buchstaben unübersehbar für jeden zu lesen. Ich behielt die Nerven. Souverän nahm ich meine Sonnenbrille ab, steckte sie sorgfältig in meine Jackentasche, griff mir einen Filzer vom Tisch, strich das "neben" aus der Headline durch und schrieb darüber langsam und sorgfältig "auf". "Journalist scheißt auf Computer! Nicht neben Computer", ergänzte ich noch. Ich hatte die Lacher auf meiner Seite. Leider waren dies die letzten Meriten, die ich in meiner Karriere als Journalist sammeln konnte. Von da an ging es unweigerlich bergab. Nur wenige Tage später war es dann so weit. Die harmlose Frage eines Mitarbeiters an einen anderen gerichtet, warum es denn kein Toilettenpapier mehr gäbe, brachte mich sofort in Rage. "Warum fragst du nicht deinen schlauen Computer? Es stehen doch so viele von diesen scheiß Kisten hier herum!", brüllte ich. Der Faustschlag traf mich völlig unerwartet. Ich taumelte zurück, stürzte und riß im Fallen ein paar Stühle um. Benommen wie ein Boxer lag ich am Boden. Blut tropfte von meiner Nase. Jetzt war alles aus. Nichts konnte die Explosion von Gewalt in diesem Augenblick verhindern. Mit einem Ur-Schrei riss ich einen Monitor vom Tisch und schmiss ihn in Richtung des Übeltäters, der sich nur knapp mit einem Hechtsprung retten konnte. Glas splitterte, Plastik zerbarst, Frauen kreischten. Doch damit nicht genug. Mit einem Satz sprang ich auf den nächsten Tisch, kickte die Monitore herunter, schmiss die Computer mit beiden Händen durch den Raum und schlug und trat nach jedem, der sich mir näherte. Nur einen Computer ließ ich stehen. Auf den sprang ich, riß meine Hose herunter und ...