Nach einer kurzen Begrüßung und einem Rundgang über sein Anwesen steuerten wir zielstrebig und entschlossen die Hightech-Toilette an. Die Kackstation der Zukunft. Astronautennahrung war gestern, heute ist Kackstation angesagt. Digital und benutzerfreundlich im Interface mit den "Bedrückten".- Mit einem "Tja, dann will ich mal", griff ich beherzt zur Toilettentür von Dr. Krone-Korkens Luxusvilla am Starnberger See. Ich hatte ein gutes Gefühl für diesen Test, schließlich war ich bestens vorbereitet. Was sollte da noch in die Hose gehen? Hahahahahaha...!Aber mir sollte schnell mein hochmütiges Lachen schneller vergehen, als ich es mir jemals hätte vorstellen können. Es gibt Tage, da kommt alles ganz anders, als man es zu denken wagt. So auch an jenem denkwürdigen Nachmittag in Dr. Krone-Korkens Luxusville am Starnberger See, denn Dr. Krone-Korkens Hand war um den Bruchteil einer Sekunde schneller am Türgriff des Highend-WCs als die meine. "Es gibt da noch etwas klarzustellen", klang es sonor, ja auch ein wenig resolut zu mir herüber. "Haben sie denn auch ihr eigens Toilettenpapier mitgebracht? Meines kriegen sie nämlich auf gar keinen Fall." Verblüfft sah ich mein Gegenüber an und verneinte. Ist der Mann etwa verrückt? Seit wann ist Toilettenpapier so kostbar? Unerhört. Ich versuchte mit ihm zu verhandeln, aber er blieb unerbittlich. Entweder mit eigenem Papier oder gar nicht. Immerhin sei es schon schlimm genug, so Dr. Krone-Korken weiter, dass hier jeder Schreiberling- fünf davon allein in der vergangenen Woche- hier seinen Mist abladen kann. Allmählich wurde ich aus nachvollziehbaren Grünen unruhiger- und vor allemm immer agressiver. " Das kann doch wohl nicht wahr sein! Das kann doch wohl nicht ihr Ernst sein, Herr Dr. Krone-Korken! Was sind sie denn für ein kleiner, gemeiner Scheisser? Wenn sie an ihrem Toilettenpapier so hängen, dann machen sie doch ihren Test alleine. Ich will jetzt hier nur noch mals aufs Klo bevor ich wieder abfahre." Beherzt griff ich zur Toilettentür, aber er schien einen Schraubstock im Handgelenk zu haben. "Verdammt!", schrie ich ihn an,"wenn sie mich jetzt nicht auf ihre gottverfluchte Toilette lassen, dann setze ich den Haufen hier auf den Teppich!" "Ja, dann tun sie es doch", klang es süffisant zurück. "Tun sie es doch, dann lasse ich meine Putzfrau kommen und schicke ihrer scheiß Zeitschrift die Rechnung". Was nun folgte, ist schwer zu verstehen, wenn man nicht die näheren Umstände meiner Kindheit kennt. Im Haus meiner Eltern trieb eine Putzfrau ihr Unwesen. Sie verschloss immer das Klo, wenn ich nicht das Chaos meines Kinderzimmers selber beseitigen wollte. Und das war verdammt oft. " Putzfrau?!", schrie ich, und schon gruben sich meine Finger tief in Dr. Krone-Korkens Hals. Während ich seinen Kopf in einem langsamen Rhythmus gegegn die Klotür schlug, kam es immer wieder lauthals aus mir heraus:"Lass mich! Warum quälst du mich so? Ich will doch nur auf Toilette...!"
Schlimm wäre es ausgegangen hätte nicht ein entsetztes"Was ist denn hier los?" mich aus meinem Wahn gerissen und Dr. Krone-Korken aus meinem Würgegriff befreit. Die Herrin des Hauses, Frau Marie-Angélique Krone-Korken- kam langsam die Treppe herab und blieb völlig fassungslos vor mir stehen während ihr Gatte an der Klotür nach unten rutschend meinen Händen entwich. Am Boden sitzend erlnagte er nur dämmernd das Bewußtsein. Ich wollte seiner Frau gerne eine Antwort auf ihre fassungslos gestellte Frage, aber was hätte ich ihr denn sagen sollen. Das mit dem Kindermädchen etwa? "Er wollte mir kein Toilettenpapier geben", versuchte ich mich zu verteidigen. , aber ich durfte nur auf wenig Verständnis hoffen. "Was haben sie mit meinem Mann gemacht?", knurrte sie mich an und kam bedrohlich näher. Noch ehe Frau Krone-Korken mich fassen konnte, drehte ich mich um und sprang in die Toilette und verriegelte die Tür hinter mir.