Die Frage nach dem psychischen Potential (siehe WEIZENBAUM) wird spätestens dann akut, wenn das graphische Potential von Computern eben nicht nur verwendet wird, um virtuelle Welten zu erstellen (Werbung, Unterhaltung etc.), sondern auf die Präsentation der Maschine selber angewandt wird. Der Computer präsentiert sich dem User gegenüber als 3D-animierte Person, die die Illusion einer personifizierten Maschine erzeugt. Spätestens dann, wenn solche personifizierten Maschinen möglich sind, wird sich auch die Frage nach dem psychischen Potential der Beziehung von Mensch und Maschine stellen. Ich bezweifle, daß es dann ausreicht die Maschine einfach nur zu vermenschlichen. Die Vermenschlichung - also Personifizierung - kann Teil einer Strategie für die Mensch-Maschine-Beziehung sein. Die Grundlagen für eben diese Strategie sind aber vor der Frage nach einer Personifizierung der Maschine abzuklären. Mit genau diesen Gundlagen möchte ich mich in meiner Dissertation beschäftigen.
Meine Dissertation soll den folgenden (vorläufigen) Arbeitstitel tragen: Die Erweiterung von Strategien der KI durch psvchologische Aspekte der Mensch-Maschine-Beziehung in Hinblick auf gestalterische Anwendungen
Meine Dissertation soll auf vier Fragen eine Antwort geben:
Kann eine Maschine (Computer) und die durch sie produzierten Zeichen Teil eines psychischen Prozesses des Benutzers werden? (s.o.)
Wenn ja, wie lässt sich dieser psychologische Teil der Kommunikation von Mensch und Maschine theoretisch darstellen?- Wie ist der aktuelle Stand der Forschung dazu?
Gibt es eine Verbindung zu den bereits existierenden Strategien der Künstlichen Intelligenz?
Welche Konsequenzen ergeben sich für Anwendungen im Gestaltungsbereich visueller Kommunikation?
Das Thema erstreckt sich somit auf die folgenden Bereiche:
Künstliche Intelligenz
Psychologie (Gestaltpsychologie etc.)
Semiotik
Informationstheorie