Kapazität

Die Kapazität von Massenspeichem wird in MB gemessen. Man unterscheidet Brutto- und Nettokapazität. Die Bruttokapazität entspricht der theoretischen maximalen Kapazität des Laufwerks, die sich aus der Multiplikation von Bitdichte in der Spur mit Spurlänge, Spurenzahl und Zahl der Plattenoberflächen ergibt. Die Nettokapazität gibt an, wieviel Platz tatsächlich auf einem Laufwerk nutzbar ist. Die vom Hersteller angegebene Nettokapazität unterscheidet sich erheblich von der tatsächlich für den Anwender nutzbaren Nettokapazität. Dies liegt zum einen darin begründet, dass zwischen den Blöcken etwa 10 bis 20 Prozent der Kapazität für Fehlerkorrektur- und Adressinformationen belegt sind. Zum anderen jedoch sind sich Hersteller von Festplatten und Hersteller von Betriebssystemen über die Definition eines Megabytes uneinig: Plattenhersteller rechnen mit 1000 x 1000 Byte = 1 MB (= 1.000.000 Bytes), während die meisten Betriebssysteme von 1024 x 1024 Byte e 1 MB (1.048.576 Bytes oder Zeichen) ausgehen. Weiterhin benötigt das Filesystem einigen Platz für Verwaltungsdaten (z.B. SunOS reserviert darüber hinaus noch ca. 10 % eines Filesystems als stille Reserve und zeigt diese bei dem Kommando cif dem Benutzer nicht an), Dazu ist die Nettokapazität abhängig von der Formatierung. Sie ist keine absolut feststehende Grösse, sondern in gewissem Rahmen veränderbar.

Wie gross ein Massenspeicher dimensioniert werden muss, hängt von der Anwendung ab. Besonders bei AudioNideo (AN) Anwendungen, Grafikprogrammen und Publishingprogrammen fallen sehr grosse Patenmengen an. Aber auch das Betriebssystem selbst und die Anwendungsprogramme benötigen sehr viel Speicherplatz, sodass eine anfänglich egoels erscheinende Festplatte sehr schnell mit Programmen und Daten gefügt ist. Man rechnet derzeit mit einer Verdoppelung des benötigten Speicherplatzes.

Grundsätzlich sollte die FestplattenkArucität grosszügig geplant werden, da meist mehr Platz benötigt wird, als ursprünglich ange‑

geben. Ebenfalls ist zu berücksichtigen, dass die Performance bei allzu starker Ausnutzung der Kapazität leidet. Gegen eine viel zu grosse Dimensionierung spricht allerdings der ständige Preisverfall von Festplattenlaufwerken. Der Kauf eines Laufwerks mit geringen Platzreserven und der spätere Austausch gegen ein grösseres Laufwerk kann insgesamt preiswerter sein als der sofortige Kauf eines grösseren Laufwerks, allerdings nur, wenn der zeitliche Abstand zwischen Erstkauf und Austausch nicht zu kurz ist. Deshalb wird eine Festplatte empfohlen, die ausreichend gross für den Bedarf des nächsten Jahres ist.

Leider lassen sich nicht bei, allen Betriebssystemen beliebig grosse Platten verwenden.

An 14P9000 Workstations sied einige Einschränkungen zu beachten: An den Modellen 7» unter HP-UX 9.01 (mit Patch PHKL_3325) sowie HP-UX 9.03 - 9.05 können als Bootplatten nur Festplatten < 2.147 MB eingesetzt werden (genauer: es werden nur Filesysteme < 2 hoch 31 Bytes erkannt), als Datenplatte sind Festplatten bis 4.294 MB zulässig (< 2 hoch 32 Bytes).

Die Modelle HP9000/7xx ab HPUX 10.xx und HP9000/8xx ab HP-UX 9.xx verfügen über einen LVM (Logicat Volume Manager). Dieser ermöglicht Bootplatten bis zu 4.294 MB und unbegrenzt (bzw. nur limitiert durch die Anzahl der möglichen Filesysteme je SCSI-113) grosse Datenplatten. Soll ein Filesystem > 4.294 MB angesprochen werden, zerlegt der LVM es einfach in mehrere logische Files und umgeht so

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