1985 Der Oppositionsführer Tancredo Neves wird zum ersten

demokratischen Präsidenten seit 20 Jahren gewählt; Neves stirbt; sein Nachfolger wird Jose Sarney.

Kurzbiographie: Jose Sarney

J. Sarney wurde am 24. 04. 1930 geboren, Aufgewachsen in wohlhabender Familie, Student in San Luis/Staat Maranhoe. Liberaler Studentenführer, Proteste gegen das Vargasregime. Tätig als Journalist, später auch als Dichter und Schriftsteller. 1958 stellvertretender Fraktionschef der Liberalen Demokratischen Union im Parlament. Nach dem Staatsstreich 1964 Gouverneur von Maranhoe und 1979/1978 Senator Sarney trat der Regierungspartei ARENA bei und stieg zu ihrem Vorsitzenden auf, Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen brach Sarney mit ARENA und wechselte zur von Neves geführten Opposition über, die ihn als Vizeprdsidentschaftskandidaten aufstellt. Infloge Ausfalls des gewählten Präsidenten Neves durch Krankheit, am 15. 03. 1985 als Interimspräsident vereidigt und nach dessen Tod verfassungsmäßiger Präsident von Brasilien.

2.4 Der Tourismus in Brasilien

In den letzten zehn Jahren expandierte der Fremdenverkehr in Brasilien um 600%. Verglichen mit dem weltweiten Zuwachs (62%) und insbesondere mit dem Mord- und Südamerikas (52%) wird einsichtig, warum Brasilien eine wichtige Alternative im Fremdenverkehr darstellt. Der Tourismus bringt derzeit 1,8 Milliarden US-Dollar an Exporterlösen ein - an dritter Stelle hinter Sojabohnen und Beförderungsmitteln. Das Land verfügt über 1500 bei EMBRATUR (Brasilianischen Fremdenverkehrsamt) registrierte Hotels mit ca. 200.000 Betten, die von allen führenden Reisevertretern in aller Welt angeboten und vermittelt werden.

Erst seit 10 Jahren wird in Brasilien versucht, den Fremdenverkehr professionell zu betreiben und Marktanteile zu erobern. Brasilien ist demnach relativ neu auf dem Tourismusmarkt und dies ist gerade der Grund, warum es noch erhebliche Ausweitungsmöglichkeiten gibt. Auf Grund seiner Naturschönheiten, seiner interessanten Geschichte und Kultur sowie den ausgedehnten Küstengebieten könnte Brasilien weit mehr Touristen aufnehmen als die schätzungsweise 1,2 Millionen, die das Land 1982 besucht hatten. Es gibt demnach einen nicht unbeträchtlichen Marktanteil, der entwickelt und ausgebaut werden kann, damit in kurzer Zeit ein höherer Anteil am Markt erreicht wird als die gegenwäritgen 1,5%. Die Expansion geht auf Wunsch der Regierung weiter: In den letzten Jahren sind 1.136 neue Projekte genehmigt worden, die Investitionen über 700 Millionen US-Dollar darstellen und 100.000 neue Arbeitsplätze schufen. Der Tourismus ist für Brasilien eine bedeutende Industrie, welche mit relativ niedrigen Kosten zum wirtschaftlichen Wachstum des Landes beiträgt und außerdem rasch Gewinne erzielt und eigene Technologien entwickelt.