Brailien: Land ohne Gegenwart -2
Nach dem Ende der Militärdikttatur 1985 unter Ernsto Geisel kamen nacheinander Fugeiredo, Neves und Jose Sarney durch demokratische Wahlen an die Macht. Tancredo Neves verstarb kurz nach der Wahl im Krankenhaus nach einer Operation und deren Folgen. Sarney regierte dann das Land von 1985 bis 1990. Unter ihm blühten Korruption, Nepotismus und Bürokratie geradezu auf. Im Hintergrund bei all diesen demokratischen Wahlen stand immer das Militär. Die Offiziere und ihre Familien nebst Anhang wurden immer mit staatlichen bezahlten Posten und Positionen in einer der Institutionen oder 485 Staatsbetrieben versorgt. Charles de Gaulle meinte einmal, dass Brasilien kein ernst zu nehmendes Land sei.
In Anlehnung an einen Buchtitel von Stefan ZWEIG "Brasilien: Land der Zukunft" gibt es das Zitat unbekannter Herkunft: Brasilien ist das Land der Zukunft - und das wird es auch immer bleiben. Was ist damit gemeint?
Wie schon gezeigt wurde, liegen die Ursachen zahlreicher Konflikte und Schwierigkeiten der brasilianischen Gesellschaft in der Geschichte Lateinamerikas begründet. Auf dem Weg durch die Vergangenheit in die Gegenwart des Jahres 2018 hinein machen wir Halt im Jahre 1989 und Anlass soll Artikel im SPIEGEL sein mit dem Titel: Land von Depressiven.
Es ist Wahlkampf in Brasilien im Jahre 1989 und der SPIEGEL titelt in einem Artikel über den Wahlkampf: Brasilien - Land von Depressiven. Brasilien ein Land mit allen Voraussetzungen für ein reiches Land. Eine Gesellschaft, die in immerwährender Erwartung einer besseren Zukunft lebt und sich im Warten darauf und in der Frustration, wenn diese bessere Zukunft dann nicht eintritt, sich also in der Enttäuschung erschöpft.