Die Monroe-Doktrin beinhaltet den bekannten Ausspruch "Amerika den Amerikanern". Es war wohl eher gemeint "Lateinamerika den USA". Bei den oben genannten Schilderungen vor allem der Entmachtung Dilma Rousseffs und der Internierung Ihre Vorgängers und Mentors Lula sollte man die Einflussnahme der USA nicht verdrängen. Die USA sind eine imperiale Macht, die Kommunisten, Sozialisten wie Lula und Rousseff nicht dulden und alles unternehmen werden, um eine für ihre Wirtschaft bessere Regierung zu erhalten. Aus wirtschaftlichen Gründen wollen die USA, es ist dabei egal welche Partei dort regiert, keine Sozialisten in der größten Volkswirtschaft Südamerikas mehr haben. Die US-Administration stört sich ja schon an Evo Morales in Bolivien. Es ist demnach davon auszugehen, dass sich hinter der Entmachtung Rousseffs und Lulas die USA als Drahtzieher verbergen. Mittel- und Südamerika gehören zur US-amerikanischen Einflusszone. Die USA sind eine durch und durch imperiale Macht, die mit wirtschaftlichen oder militärischen Mitteln versucht ihre Herrschaft durchzusetzen. Dazu gehören auch "Revolutionen", Destabilisierungen und Umstürze nach osteuropäischen Muster (siehe Georgien und Ukraine). Ausgangspunkt sind immer Nichtregierungsorganisationen, die von US-Bürgern oder US-Organisationen finanziert und geleitet werden.


Warum zerfiel ein Staat wie Yugoslawien? Ein blockfreier Staat sozialistisch-kommunistischer Prägung war Anfang der 90er Jahre ein Hemmnis für die weitere Ausdehnung der Nato und EU nach Osten hin an Russlands Grenzen heran. Ziel war es Russland aus Europa herauszudrängen. Die Nichtregierungsorganisatíonen suchten unter den Eliten des Landes Mitstreiter, um die zersplitternden Länder (Slowenien, Kroatien, Mazedonien, Bosnien, Serbien) zu ihrem Vorteil umzugestalten. In Lateinamerika in diesem Fall Brasilien ist es immer so gewesen, dass die besitzenden Eliten (Großgrundbesitzer), die besitzenden Familienclans sich als Gegenspieler zum Staat als Institution von Demokratie und Bürgerrechten verstanden. Erst im Laufe der gesellschaftlichen Entwicklung ausgelöst und vorangetrieben durch die Sklavenbefreiung und Industrialisierung und später durch die Globalisierung wurde der Staat eher zu einem Schiedsrichter, Vermittler, Mediator zwischen den einzelnen rivalisierenden gesellschaftlichen Kräften. Diese Kräfte suchten sich auch Unterstützer im Ausland. Die Linken fanden diese Unterstützung in der UDSSR. Die Rechten in den USA. Rousseff wurde mit Unterstütztung der USA gestürzt und Lula sitz mit Unterstützung der USA 2018 im Gefängnis.


Man darf bei allem nicht vergessen, dass nach dem Zerfall der UDSSR, der Auflösung des gesamten Ostblocks in der geostrategischen Ordnung der Welt, und diese umfasst auch Mittel- und Südamerika, ein Machtvakuum entstand mit weitgehenden Folgen. In Brasilien hatte die Wall-Street nach dem Wegfall des Kommunismus und Sozialismus als geopolitischer Ordnungsfaktor freie Bahn. Es fehlte die UDSSR, der Ostblock als Gegenspieler.