Die Ware ist immer ein Köde, die von dem lenkenden und herrschenden Kapitalisten ausgelegt wird und die der derart verführte Konsument in die Falle geht wie "die Fliege an der Leimstange " 13.


Nach HAUG löst sich also der Tauschwert vom Gebrauchswert ab, was die Grundlage für eine Verführung des Konsumenten durch die bloße Oberfläche, den bloßen Schein einer Ware ist. Die Ästhetik der Ware - ihre Oberfläche - verspricht ihm Erlebnisse, Nutzen, die niemals von der Ware selber erfülte werden können, sondern nur in der sinnlich erfahrbaren Oberfläche des Produktes und den Vorstellungen des Konsumenten existieren. Ein solches Instrument der Manipulation - denn der Käufer ist nach H A U G nur noch Opfer seiner Triebe- ist für die herrschende Klasse ideal, die Unterdrückten in Abhängigkeit zu halten unt obendrein noch Geld zu machen, indem sie ihnen Dinge verkaufen, die nutzlos sind.

Die eben dargelegten Punkte sind der Kern der Analyse der ' Warenästhetik ' nach H A U G. Seine Empirik in Form von punktuellen Stichproben sind von ihm selber beschriebene und dann interprtierte Fälle/Beispiele aus dem Alltag der kapitalistischen Gesellschaft. Mit ihnen will er die Leistungsfähigkeit seiner Begriffe darstellen, nicht aber primär die Richtigkeit seiner Theorie, denn da er deduktiv vorgeht sind die Fallbeispiele lediglich selber nur bloße sinnliche Phänomene, die keine eigene Verbindlichkeit und Aussagekraft haben solange sie nicht interpretiert werden. HAUG führt eine ganze Reihe von Beispielen an: Die Produktgestaltung von Wein, Tee, Schuhen, die Jagd nach Innovation als Selbstzweck, die Vergabe von Werbegeschenken, das Betrügen des Konsumenten durch Verpackungen, der Cadendiebstahl, der Einsatz von sexuellen Reizen in der Werbung,die Verselbständigung von Firmennamen ,Markennamen als Beweis für die Loslösung des Tauschwertes von dem eigentlichen

Sinn der Produkte (Von ihm exemplarisch analysiert an der Marke ' Hush Puppies'). Und bestimmte Erscheinungen der modernen Kunst bis hin zur Unterhaltungsindustrie Hollywoods (Als Beleg führt er dabei die Filme von Howard Hawks an, in deren er latente Homosexaalität entdeckt und dies als Beweis für die libidinöse Bindung des Rezipenten an das Produkt ' Film ' anführt. Ich möchte allerdings nicht näher auf all diese exemplarischen Beispiele eingehen, da es den Umfang dieser Hausarbeit zu sehr ausdehnen würde. Hinzufügen möchte ich nur noch, dass H A U G zur Unterstüzung seiner Analyse auch zu Parallelen in der Literatur greift (B. B R E C H T :1 Der Dreigroschenprozess

auf Seite 141 und' ' Die Bienenfabel ' von B. M A N - DEVILLE auf Seite 23 und 70).