ThinWire hat Vor- und Nachteile. Viele Stationen (Workstations, Terminalserver, PCs) werden zusätzlich zu der flexibel einsetzbaren AUIBuchse mit einem Direktanschluss für ThinWire geliefert. Verwendet man diesen Anschluss, spart man Transceiver-Kabel und Transceiver. Stationen mit AUI-Buchse lassen sich mit Transceiver-Kabel und ThinWire-Transceiver (oft Station-Adapter genannt) anschliessen. ThinWire-Minitransceiver können direkt auf die AUI-Buchse einer Station gesteckt werden, ein Transceiver-Kabel ist dann nicht erforderlich. Nachteil von ThinWire ist die Beschränkung auf eine Gesamtkabellänge von 185 m und auf 30 Stationen (Mindestabstand zwischen den Stationen 0.5 m). Ein weiterer Nachteil ist, dass das ThinWire-Kabel zur Installation einer Station aufgetrennt werden muss. Der Station-Adapter wird über ein T-Stück mit den beiden aufgetrennten Teilen des Koax-Kabels "verbunden. Das T-Stück muss direkt auf dem Station-Adapter sitzen und darf nicht mit einem KoaxKabel verlängert werden. Deswegen muss das Koax-Katiel bei Stationen mit eingebautem ThinWire-Adapter in einer Schleife zur Station geführt werden. Die Enden des ThinWire-Kabels müssen mit 50 Ohm terminiert werden (wie auch bei anderen Kabeltypen ist keine Kommunikation auf dem Kabel möglich, wenn es nicht auf beiden Seiten terminiert ist). Wird das Kabel (beispielsweise bei der Installation einer weiteren Station, oder auch versehentlich) aufgetrennt, kommt der, Datenverkehr im Netz zum Stillstand. Die Suche nach der Fehlerursache ist oft zeitaufwendig. Der Einsatz von Repeatern erlaubt die Eingrenzung von Fehlern auf einzelne Segmente und die Erweiterung auf mehrere Segmente. Wie Man mehrere ThinWire-Segmente untereinander oder auch mit anderen Kabeltypen verbindet, wird weiter unten beschrieben.

10BASE-T, TwistedPair

TwietedPair-Verkabelung kommt eine besondere Bedeutung zu, da herkömmliche Koax-Kabel nicht mehr den heutigen Anforderungen gerecht werden. Entsprechend nimmt die Zahl der Koax-Installationen ab und die Verwendung von TwistedPair-Kabel zu. Zudem eignen sich hochwertige TwistedPair-Kabel auch für die Übertragung

Signale (z.B. Fast Ethernet, Gigabit Ethernet, FDDI und ATM),.so dass beim Wechsel der Endgeräte die vorhandene Kabelinfrastruktur beibehaltenwerden kann.

Beim Auf- und Ausbau der infrastruktur eines Netzwerks, d.h. der Verkabelung als physitalischer Basis für die Kommunikation zwischen den einzelnen aktiven Komponenten, müssen heute verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die herkömmliche- Vorgehensweise, je nach aktuellem Bedarf unterschiedliche Topologien, Übertragungsmedien und Anschlusstechniken einzusetzen, in der Regel hohe Folgekosten verursacht, wenn nachträgliche Änderungen oder Erweiterungen der vorhandenen Struktur notwendig werden. Darüber hinaus erweisen sich Kabel, deren Übertragungsverhalten Transferraten von 10 oder 16 Mbit/s problemlos ermöglicht, inzwischen häufig als ungeeignet für den Einsatz neuerer Technologien wie Fast Ethernet, Gigabit Ethernet, FDDI, oder ATM.

Der Leistungsfähigkeit dieser und zukünftiger Technologien müssen deshalb Leistungsreserven einer neu vorzunehmenden Verkabelung gegenüberstehen, die sowohl eine flexible und universelle Nutzung als auch hohe Bandreiten zulassen. Ein weiterer Aspekt der Planung einer zukunftssicheren Investition in die Infrastruktur eines Netzwerks ergibt sich aus der seit 1996 verbindlichen iüropäischen Gesetzgebung zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) informationstechnischer Installationen, der die Hersteller durch Abgabe der sog. CE-Konformitätserklärung nachkommen. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass sich die angesprochenen Vorschriften auf Gesamtsysteme aus aktiven und passiven Komponenten beziehen. Nichtsdestoweniger ist aber die Auswahl eines geeigneten Verkabelungssystems eine Grundvoraussetzüng für die Einhaltung dieser Vorschriften. Eine Möglichkeit, den dargestellten Gesichtspunkten und Anforderungen Rechnung zu tragen,' bietet das Konzept der strukturierten Verkabelung, das zwischen Primär-, Sekundär- und Tertiärverkabelung unterscheidet. Während für die als Primärverkabelung bezeichnete Verbindung von Gebäuden in der Regel Lichtleiterkabel zu empfehlen sind, lassen sich im Sekundärbereich, d.h. für die Verbindung verschiedener Etagen eines Gebäudes, und vor allem im Tertiärbereich, also auf Stockwerksebene, preisgünstige UTP‑TwisteciPair) bzw. SUTP-Kabel (Screened Unshielded TwistedPair) einsetzen, welche den im ERTIA 568 TSB-36 (Technical System Bulletin) festgelegten Spezifikationen der Kategorie 5 z.B. bezüglich Nahnebensprechei (auch als Near End Cross Talk oder NEXT bezeichnet), Dämpfung und Wellenwiderstand entsprechen. Die hohe Übertragungssicherheit des SUTP-Kabels kann nur genutZt werden. wenn auch der für die 10/100BASE-T-Verkabelung spezifizierte RJ45-Stecker geschient ist und auch die angeschlossenen Geräte diesen Kabeltyp unterstützen. Die Konsequenz aus den oben aufgeführten Aspekten ist, dass bei der Auswahl eines TwistedPair Kabels für den Einsatz in Ethernet-Netzen nicht nur die Spezifikation der Kategorie 5 erfüllt sein sollte, es sollte auch aus acht Adern bestehen, damit es beim Urestieg auf andere High Speed Technologien weiterverwendet werden kann.

Beim Einsatz von vorhandenen Kabeln muss sichergestellt sein, dass diese mindestens der Kategorie 3 entsprechen. Nicht jedes Telefonkabel erfüllt diese Spezifikation.

Nicht erst bei der Erweiterung kommen die Vorteile einer TwistedPairVerkabelung zum Tragen. Da jede Station ihr eigenes Segment (Punkt-zu-Punkt) hat, werden Störungen aufgrund der dazwischen geschalteten Repeater nicht auf andere Segmente übertragen. Ausserdem lassen sich durch LEOs, wie sie die meisten Repeater und Hubs haben, Fehlersituationen leicht optisch erkennen.10BASE-T-Twisted Pair wird als Punkt-zu-Punkt-Verbindung geschaltet. Ublicherweise ist an einem Ende des maximal 100 m langen Kabels ein 10BASE-T-Multiport-Repeater, auch Hub genannt, am anderen Ende entweder ein 10BASE-T-Transceiver mit einem einzelnen Gerät oder aber ein Umsetzer auf einen anderen Kabeltyp. Bei der TwistedPair-Verkabelung wird unterschieden zwischen Send-und Receiveleitungspaaren. Dieser Sachverhalt muss z.B. bei der Kaskadierung von Repeatern berücksichtigt werden, denn entweder muss ein Kabel eingesetzt.werden, bei dem die Send- und Receiveleitung gekreuzt sind, oder es lässt sich am Repeaterport die Send-und Receiveleitung umschalten. Dieser Umschalter ist meist mit M01/ MDIX gekennzeichnet, wobei MDI für Media Dependant Interface und das X für Crossed steht.