Digitale Kameras

Digitale Kameras nehmen durch die rasant wachsenden Multimedia-Anwendungen einen immer grösseren Stellenwert ein. Sollen Bilder mit dem Computer bearbeitet werden. muss bei einer konventionellen Kamera erst der Film entwickelt und dann das Dia oder der Papierabzug gescannt werden. Bei der digitalen Kamera wird das Bild digital auf einem internen Speicher abgelegt und über eine Schnittsteile oder eine Diskette zum Computer übertragen.

Der Anwender kann Bilder vergrössern, verkleinern, in Dokumente integrieren und über Online-Dienste verschicken. Desktop-Publishing, Erstellung von Präsentationen sowie einfachere Marketingbroschüren können ohne Scanner schnell und einfach mit Bildern gefüllt werden. Steht zudem ein geeigneter Farbdrucker - z.B. von HP, Lexmark oder Tektronix zur Verfügung. Die Auflösung der digitalen Bilder erreicht mittlerweile annähernd die Qualität herkömmlicher Kleinbildabzüge. Kleinere Abstriche müssen lediglich bei der Datenkomprimierung gemacht werden.

Sprachanwendungen

Sprache ist ebenso wie Musik ein analoges Signal, das durch Digitalisierung in eine rechnerverarbeitbare Form gebracht und dann von einer Soundkarte wieder in analoge Signale gewandelt werden kann. Zur Ein- und Ausgabe sowie zur Bearbeitung von Toninformationen wird eine sogenannte Audioschnittstellenkarte, im PC-Bereich auch Soundkarte genannt, benötigt. Das über Mikrofon oder Überspielkabel eingespeisteAudiosignal wird von der Audiokarte mehrere tausend Mai pro Sekunde abgetastet (Sampling). Die Qualität der Abtastung ist abhängig von der Auflösung des Digital-Analog-Umsetzers (z.B. 8, 10 oder 16 bit) sowie von der Abtestfrequenz (Anzahl der Messungen pro Sekunde). Dieses Verfahren nennt man Puls-Code-Modulation (PCM). Möchte man Sprache über weitere Strecken, z.B. via E-Mail, übertragen, müssen die Datenmengen möglichst klein gehalten werden. Dazu werden die Signale über ADPCM (Adaptive Differential PCM) vor dem Senden komprimiert und beim Empfänger wieder dekomprimiert.

Videobearbeitung

Videokarten finden heute in den unterschiedlichsten Bereichen Anwendung. Neben dem Einsatz zur Erstellung digitaler Videoclips für Schulungszwecke oder Präsentationen ist auch die Darstellung von Live-Video oder Video-On-Demand ein immer grösseres Thema. Live-Video ermöglicht dem Anwender, parallel zu laufenden Applikationen Nachrichtensendungen mitzuverfolgen.

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Echtzeit-Übertragung komprimierter Videobilder über Netzwerke. Die Videos können auf einem Videoserver, der mit einer solchen Karte ausgerüstet ist, gespeichert werden. Entfernt sitzende Anwender, die über das Netzwerk Zugriff auf diesen Videoserver haben, können dann via Video-On-Demand

die gespeicherten Videofilme auf ihrer Workstation anschauen oder dort zur Weiterverarbeitung abspeichern.

Zur Erstellung von Präsentationen können Videos von einem angeschlossene Videorecorder oder einer Videokamera in die Workstation eingelesen werden und - je nach Wunsch - entweder ganze Videosequenzen manipuliert oder Standbilder abgespeichert und in Demos eingebunden werden.

Voraussetzung für die Erstellung von Video-Clips ist der Einsatz einer Videokarte, die die Videosequenzen oder Standbilder von einem angeschlossenen Videorecorder, einer Videokamera oder TV-Geräten auf der Festplatte abspeichert. Video-Software bietet dann die Möglichkeit zur Manipulation der Videos. Da die Videodaten ohne bemerkbaren Qualitätsverlust vervielfältigt und geschnitten werden können, ist der Videoschnitt letztendlich eine Frage von Dateikopierund -löschbefehlen. Darüber hinaus bietet die Videoverarbeitung per Computer den Vorteil, dass auf jedes einzelne Bildstück des digitalisierten Materials sekundenschnell zugegriffen werden kann, lästige Um spulzeiten entfallen.

Die Ubernahme einzelner Videobilder oder ganzer Videosequenzen in den PC oder in die Workstation kann über Videokarten mit unterschiedlichen Leistungsmerkmalen erfolgen, die im folgenden aufgezeigt werden.

Um Echtzeit-Videos oder Fernsehbilder am Monitor darzustellen, wird eine sogenannte Overlay-Karte benötigt, die die aufwendige Digitalisierung der Videodaten umgeht. Diese Overlaykarten besitzen meist keine bzw. nur eine eingeschränkte Grabbing-Funktion und sind damit lediglich als Fernsehempfänger oder für Überwachungskameras einsetzbar. Das Videosignal wird von der Overlay auf die Grafikkarte übertragen, so dass die Darstellung keine Rechenzeit erfordert. Das Videobild wird In einem separaten Fenster auf dem Monitor angezeigt.

Zusätzlich zur Video- und Overlayfunktion ist bei einigen Videokarten bereits eine Grafikkarte integriert. Damit wird eine separate Grafikkarte überflüssig und für beide Funktionen wird nur ein Steckplatz im PC benötigt. Noch einen Schritt weiter gehen solche Videokarten, die über einen TV-Tuner verfügen. Damit kann, neben Live-Videos, jede beliebige Live-TV-Sendung in einem Fenster am Bildschirm dargestellt werden.