Die Übertragung der Pakete erfolgt im X.25-Format. ISDN übernimmt dabei nur die reinen Transportfunktionen, d.h. eine Vermittlung 'der Datenpakete findet nicht statt. Diese erfolgt in den Vermittlungsknoten des jeweiligen X.25-Netzes. Der Übergang vom ISDN zum X.25-Netz findet in sogenannten ISDN-Vermittlungsstellen statt, die mit speziellen Packet Handlern (PH) und Frame Handlern (FH) ausgestattet sind. Weiches X.25-Netz benutzt wird und welche Funktionen es haben soll, wird mit dem X.25-Netzbetreiber ausgehandelt und als individuelles Nutzerprofil im Packet Handler unter einer ganz bestimmten ISDN-Rufnummer gespeichert.
Die physikalische Anbindung erfolgt über einen SP-Anschluss (Spezialanschluss für Paketdaten). Dieser nach dem X.75-Standard arbeitende Anschluss kann Daten in beiden Richtungen (Vollduplex Betrieb) mit 64 kbitls übertragen. Pro SP-Anschluss können bis zu 350 virtuelle Verbindungen gleichzeitig verwaltet werden. Über den SP-Anschluss lassen sich sowohl Verbindungen zwischen zwei EuroISDN-Anschlüssen mit den entsprechenden Leistungsmerkmalen als auch Verbindungen von und zu X.25-Anschlüssen aufbauen.
Im D-Kanal werden die Daten mit einer Geschwindigkeit von 9.6 kbit/s und im 8-Kanal mit 64 kbit/s übertragen. Entsprechend der unterschiedlichen Bandbreite sind auch die Kosten für den B-Kanal entsprechend höher.
Genutzt werden kann dieser Dienst nur, wenn entsprechende Endgeräte die Funktion eines X.25-PADs (Packet Assembier Disassem‑
bler) übernehmen können, Bei einem PAD handelt es sich um eine Einrichtung, die ISDN-Hardware oder asynchrone Endgeräte wie PCs mit Modem an das synchron arbeitende, paketvermittelnde X.25-Netz anpasst. In den meisten universellen Remote Bridge/Routem ist diese Funktion heute integriert. Vorteil des X25-Dienstes ist, dass sich je nach Anwendung Kosten sparen lassen und der ISDN-Anschluss auch für andere Anwendungen genutzt werden kann. Zusätzlich ist auch die Kommunikation mit Ländern realisierbar, die noch nicht flächendeckend über ISDN verfügen, sondern nur ein X.25-Netz bereitstellen.
ISDN-Termlnaledepter mit serieller Schnittstelle
Die Kommunikation bestehender Anwendungen ist in der Regel auf analoge Modems abgestimmt, die den Hayes-AT-Befehlssatz
rrschen. Möchte man trotzdem ISDN nutzen, empfiehlt sich der Einsatz eines ISDN-Terminaladapters mit serieller Schnittstelle. Da es sich um ein externes Gerät mit seriellem Anschluss nach RS232- Norm handelt, kann es direkt anstelle eines analogen Modems eingesetzt werden. Die Steuerung erfolgt, wie vorn analogen Modem bekannt, mit den erweiterten AT-Befehlen. Daher eignen sich ISDNTerminaladapter prinzipiell überall dort, wo Daten von der seriellen Schnittstelle über ISDN übertragen werden sollen. Einsatzbeispiele sind Workstations, für die kein interner ISDN-Controller zur Verfügung steht, sowie Remote Bridges und Router mit serieller Schnittstelle. Auch in Verbindung mit seriellen Communication Servem eignen sich ISDN-Terminaladapter zum Aufbau von leistungsfähigen RemoteAccess-Anwendungen über ISDN. Zu beachten ist, dass nicht jede serielle Schnittstelle für die hohe Übertragungsrate von 64000 bit/s (bis zu 266000 bit/s oder mehr bei Kanalbündelung/Datenkompression) im ISDN geeignet ist. Näheres ist den technischen Spezifikationen der Schnittstelle zu entnehmen. In jedem Fall Ist eine serielle Schnittstelle mit eingebautem Datenpuffer (UART 16550 kompatible Schnittstellen) von Vorteil.
Ergänzend sollte erwähnt werden, dass die meisten ISDN-Terminaladapter zusätzlich zum AT-Befehlssatz auch wahlweise über eine CAPI-Schnittstelle bedient werden können.