Als letzter Schritt wird die durchgehende Verbindung zu den Endgeräten anstehen. Es ist zu erwarten, dass dieser Prozess die summierten Pro-Port-Kosten von ATM-Vemetzungen noch weiter sinken lassen wird. Für Anwendungen wie Hochleistungs-Workstations, Server, Bildübertragung oder Virtual Reality ist ATM jetzt Schon eine interessante Alternative zu Topologien wie FDDI. Wie soll man nun aber bestehende Anwendungen in ein ATM-Netz integrieren? Die einfachste Möglichkeit bestünde in dem Austausch des existierenden LAN-Interfaces eines Rechners gegen eine ATMKarte und der Installation des ATM-Treibers. So leicht ist es aber leider nicht, denn ATM fehlt eine Eigenschaft, die konventionelle LANs aufweisen: die Unterstützung von Broadcasts, Multicasts und die Benutzung von MAC-Adressen. Das allerdings sind grundlegende Voraussetzungen für den Einsatz der meisten Netzwerkprotokolle wie TCP/IP oder 1PX.

Die vom ATM-Forum verabschiedete Lösung für diese ProbtematIk heisst LAN Emulation LANE 1.0. LANE besteht aus vier Softwarekomponenten in einem Netz aus ATM und herkömmlichen LANTechnologien. Die aus drei Komponenten bestehenden LAN-Emulation-Services (LESs) werden auf einem oder mehreren an das ATMNetz angeschlossenen Rechnern als ATM-Applikationen oder als integrierter Bestandteil eines ATM-Switches bereitgestellt. Der LANamufation-Client (LEC) als vierte Komponente wird auf den Endgeräten installiert.

LAN-Emulation-Services:

Der LAN Emulation Confirmation Server LECS koordiniert alle LESs und LECs.

Der LAN Emulation Server LES übersetzt MAC- in ATM-Adressen und umgekehrt.

Der Broadcast and Unknown Server BUS leitet Broadcast- und Multicastpakete mit Hilfe von ATM-Point-to-Multipoint-Verbindungen und Pakete an unbekannte Rechner weiter, bis die Zieladresse gefunden ist. Zu Beginn einer Übertragung kontaktiert der LEC den LECS unter Verwendung einer einheitlichen Netzwerkadresse, um allgemeine LANE-Informationen auszutauschen. Dabei gibt der LECS dem Client die Adresse des für ihn zuständigen LES. Der LEC nimmt danach Verbindung mit dem LES auf. Jetzt werden ATM-Adresse, MAC-Adresse, Frame-Grösse und LAN-Typ vereinbart. Broadcasts und Pakete mit unbekanntem Ziel werden vom LEC an den BUS übergeben, der die Weiterleitung übernimmt.

Die fehlenden MAC-Level-Eigenschaften werden also für die Clients emuliert, für die sich ATM dann z.B. als 802.3 (Ethernet) oder 802.5 (Token-Ring) Netzwerk darstellt.

Damit wird eine Kommunikation zwischen konventionellem LAN und ATM möglich. ,

Ein Netz, das aus mehreren Locaf Area Notworks (LANs) oder Einzelsystemen über Remote-Vorbindungen (z.B. ISDN, X.25, Internet oder VPN über Internet) zusammengeschlossen ist, bezeichnet man als Wide Area Network (WAN).