ATM umfasst aber noch weitere Spezifikationen, die noch nicht oder in recht unterschiedlichem Umfang implementiert sind. Als besonders kritisch erweist sich vor allem der Übergang von ATM auf konventionelle Topologien wie Ethernet, FDDI oder Token-Ring. Für die Verwendung von IP über ATM wurden verschiedene RFCs (Request for Comments) herausgegeben, die es Stationen mit IP-Stack erlauben, ATM als Transportmedlum zu verwenden. Davon haben sich die beiden konkurrierenden Ansätze RFC 1483 (Multiprotocol Encapsulation) und RFC 1577 (Classical IP-over-ATM) durchgesetzt. In der Realität ist die Normierung inzwischen immerhin soweit fortgeschritten, dass nach Angaben der Hersteller die Produkte mittels Firmwareupgrade problemlos an zukünftige Standards angepasst werden können. Dadurch ist bei Produkten des gleichen Herstellers auch die Konformität mit zukünftigen Spezifikationen des ATM-Forums gewährleistet. Der Einsatz zusammen mit Produkten anderer Hersgeier scheidet wegen mangelnder Kompatibilität heute. jedoch in vielen Fällen noch aus, es ist aber zu erwarten dass auch hier eine Angtei-. chung eintritt. Sollen schon jetzt ATM-Produkte mehrerer Hersteller zusammen eingesetzt werden, muss die Kompatibilität der eingesetzten Produkte zueinander erwiesen sein.
Öffentliche Dienste werden heute in Europa noch nicht im Regelbetrieb bereitgestellt, einzelne Pilotprojekte wie das bekannte B-ISDNProjekt (Breitband ISDN) in Deutschland sind angelaufen. Bereits in Betrieb sind auch Übergänge von B-ISDN zum DATEX-M-Netz der Deutschen Telekorn auf Basis des Protokolls DQDB.
Migration in bestehende Netze
Die grossen Unterschiede zu bisherigen Netzwerken machen eine flexible Einbindung von ATM-Produkten in vorhandene Netzwerke nötig, um bestehende Investitionen weiter nutzen zu können. Diese länger dauernden Anpassungen bezeichnet man als Migration. Die Migration von ATM wird in mehreren Schritten verlaufen. ATMSwitches können in grossen Netzen als Collapsed Backbone eingesetzt werden. Bisher verlegte ring- oder busförmige Backbone-Kabel fallen dann punktförmig auf den ATM-Switch zusammen, über den alle Segmente und Geräte des Netzes sternförmig verbunden werden. An ATM-Switches können weitere ATM-Switches oder Endgeräte mit ATM-Adaptern angeschlossen werden. Die Anbindung vorhandener Netzwerk-Topologien an zentrale ATM-Switches erfolgt heute vor allem mit Hilfe von ATM-Lösungen, die auf Routern basieren. Auch die meisten Hersteller von grossen Netzwerk-Konzentratoren bieten Module für ATM-Verbindungen an.