Da eine Bridge von jedem der beiden angeschlossenen Netze wie eine Station behandelt wird, muss man nur sicherstellen, dass die 802.3-Spezifikationen jeweils getrennt auf jeder Seite der Bridge eingehalten werden, nicht jedoch in der Summe beider Seiten. Das ist der Grund, weshalb mehr Stationen und grössere Entfernungen erlaubt sind als bei einem Netz ohne Bridges.
Bridges gibt es in einer Vielzahl von Varianten. Sie können sich in folgenden Features unterscheiden:
An eine Standard-Bridge lassen sich zwei Segmente anschliessen. Können mehr als zwei Segmente angeschlossen werden, so wird der Begriff Switch statt Multiport-Bridges der Begriff Switch. Die Grösse der Adresstabelle gibt an, wieviele Adressen (Knoten) insgesamt in der Bridge gespeichert werden können.Die Filterrate gibt an, wieviele Pakete pro Sekunde (packets per second, pps) eine Bridge maximal empfangen kann. Bei voller Last und minimaler Paketlänge können in einem Ethernet-Segment theoretisch bis zu 14.880 Pakete pro Sekunde auftreten. Auf beiden Ports hat eine 2-Port-Bridge also insgesamt maximal 29.760 Pakete pro Sekunde zu filtern. Alle modernen Bridges erreichen diese theoretisch möglichen Maximalwerte.
Die Transferrate gibt an, wieviel Pakete pro Sekunde die Bridge auf die andere Seite weiterleiten kann. Der Maximalwert ist hier 14.880 pps, da bei dieser Transferrate beide Segmente voll ausgelastet sind. Netzwerke können mit vielen Bridges aufgebaut werden. Bei 802.3 und Ethernet muss man normalerweise sicherstellen, dass es zwischen zwei Rechnern jeweils nur einen Datenpfad gibt. Im Gegensatz zu anderen Ethernet-Boxen wie Repeatern kann man jedoch mit Bridges auch redundante Verbindungen aufbauen.
Die Bridges innerhalb eines Netzes kommunizieren miteinander und stellen redundante Mehrfachverbindungen selbst fest. Sie stellen über den sogenannten Spanning Tree Algorithmus sicher, dass bei mehreren physikalischen Verbindungen immer nur eine aktiv ist.
Mischt man Bridges unterschiedlicher Hersteller in einem Netz, muss man sicherstellen, dass alle den gleichen Spanning Tree Algorithmus verwenden. Alle neueren Bridges arbeiten mit dem in der IEEE802.1d-Norm definierten Algorithmus, manche ältere Modelle nach einem Vorläuferstandard.
Eine weitere Regel ist zu beachten: maximal sieben Bridges dürfen zwischen zwei beliebigen Knoten installiert werden. Nur dann liegt die maximale Übertragungsdauer unterhalb der von unterschiedlichen Protokollen erwarteten Grenze. Warum? Bei Überlastung eines Segments kann es 'vorkommen, dass die zu übertragenden Daten nicht schnell genug auf diesem Segment weitergesendet werden können, und Pakete dürfen vernichtet werden, wenn sie zu lange in der Bridge auf WeiterverSand warten. Diese Regel ist allerdings abhängig vom eingesetzten Protokoll. Es gibt Protokolle, die längere Verzögerungen und damit mehr als sieben Bridges erlauben.
Man kann an ein Lichtleitersegment sowohl zwei Bridges als auch eine Bridge und einen Repeater anschliessen. Bei Verwendung eines Repeeters zählt das Lichtleitersegment zum Netz, muss also bei den Konfigurationsregeln berücksichtigt werden.
Multiport-Bridges haben mehr als zwei Netzwerkports. Diese Bridges werden von den Herstellern oft auch als Switches bezeichnet. Hier gibt es wieder zwei Typen: solche. die an einem Segment nur eine geringe Anzahl von Rechnern erlauben, und andere, die eine grosse Zahl von Adressen speichern können. Der erste Typ ist sinnvoll, wenn man einzelne Systeme mit einem privaten Ethernet ausstatten will. Sie sind ungeeignet und verlangsamen ein Netz, wenn man mehr als die vorgesehene Zahl von Rechnern an einen Port anschliesst. Manche Hersteller bezeichnen solche Multiport-Bridges auch als Switching-Hubs oder Switches. Durch die rasante Weiterentwicklung der Elektronik der Switches sind diese Geräte preislich 'So attraktiv geworden dass Bridges im herkömmlichen Sinn nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.