Einfachere Implementierungen schliessen mehrere Laufwerke an einen SCSI-Bus an und fassen diese unter Verwendung von einem RAID- oder RAID-ähnlichen Konzept zusammen. Andere Implementierungen haben pro Plattenlaufwerk einen eigenen Controller, sie erhöhen dadurch die Ausfallsicherheit, da selbst bei Ausfall des Controllers die Daten weiter zugreifbar bleiben.

Laufwerke können fest eingebaut werden. Es ist jedoch auf jeden Fall besser, wenn auch teurer, die einzelnen Laufwerke so einzubauen, dass sie im laufenden Betrieb ausgewechselt werden können und somit der Datenzugriff nicht unterbrochen werden muss (Hot-Swap). Gute RAID-Systeme erlauben beim Austausch eines Laufwerks das, Rekonstruieren der Daten für dieses Laufwerk während des normalen Betriebs.

Einen wichtigen Einfluss auf die Ausfallsicherheit von RAID-Systemen haben auch andere Elemente: Hängen alte Laufwerke an einem einzigen Power-Supply, ist die Ausfallwahrscheinlichkeit (aber nicht notwendigerweise die Wahrscheinlichkeit des Datenverlustes) höher als bei getrennten Stromversorgungen für jedes einzelne Laufwerk oder einer anderen, redundanten Art der Stromversorgung. Natürlich sollten dann auch Kabel, Lüfter, Controller und Rechneranschlüsse doppelt ausgeführt werden, um den Single Point of Failure auszuschliessen.

Und noch eine Warnung: Bei allen Betrachtungen von Ausfallhäufigkeiten und Ausfallwahrscheinlichkeiten geht man davon aus, dass Laufwerksausfälle statistisch unabhängig voneinander vorkommen. In der Praxis können externe Ereignisse (Blitzschlag, Stromspitzen) eintreten, die zu einer höheren punktuellen Ausfallwahrscheinlichkeit von mehr als einem Laufwerk - führen können, sodass die MTBFÜberlegungen für RAID-Systeme teilweise praxisfremd sind.

Und selbst bei einem RAID-System mit unendlich hoher durchschnittlicher Zeit zwischen zwei Ausfällen darf man das Backup nicht vergessen: Vor einem falschen Delete-Kommando oder einem Softwarefehler, der Daten zerstört, schützt auch RAID nicht. Und Würmer, Trojanische Pferde, Viren und Bomben werden wohl auch nicht aussterben oder Respekt gegenüber RAID entwickeln.Fazit.

RAID-Systeme dienen der verbesserten Verfügbarkeit von Daten, und nicht der Performanceverbesserung. Sie sind in der Regel bei der Geschwindigkeit Einzellaufwerken unterlegen. Sinnvoll ist der Einsatz von RAID Level 0 bis 5 zum Speichern von grossen Datenmengen, auf die entweder seltener oder nur mit langen Transfers zugegriffen wird. RAID bietet her eine kostengünstige Möglichkeit, ausfallsichere Massenspeicher zu konfigurieren. Für häufiger benutzte Daten empfiehlt sich weiterbin der Einsatz von (gespiegelten) Einzellaufwerken, für extrem häufig verwendete Daten hingegen der Einsatz von RAM-Disks, die, vorausgesetzt die Anzahl der Schreibzugriffe ist nicht zu hoch, mit normalen Winchesterpiatten gespiegelt werden können. Spiegeln sollte man wegen der geringeren Rechnerbelastung in der Regel im Controller bzw. Hostadapter. Braucht man die hohe Transferrate langer Transfers, sollte Striping mehrere Datenpfade zum Rechner zulassen und deswegen Host-Based sein. Hardware RAM Systeme werden in den Kapiteln Externe RAID-Systeme von transtec (Seite 92) und SCS1/1DE RAID-Systeme angeboten. Interne Hardware RAID Systeme mit PCI Controllern sind in den Kapiteln PC1 RAID Controller con ICP vortex und MEgaRAID PCI RAID Controller von AMI zu finden. Auf jeden Fall sollte ein RA1O (und der Rechner) an eine USV-Anlege angeschlossen werden, da sonst im Fall eines Stromausfalls der eigentliche Sinn, die absolute Datenverfügbarkeit, nicht mehr erfüllt ist.