Bei Windows NT beträgt die maximale Filesystemgrösse 16 Exebyte (16 Millionen Terabyte) die maximale Plattengrösse ist also nur vom entsprechenden SCSI Controller abhängig. Die Partitionsgrösse kann ohne Probleme bei 20 GB liegen. Unter Sun Solarls1.x (nicht unter Solaris2.x) gibt es eine Beschränkung von Filesystemen auf 2 GB. Da maximal sieben Datenpartitionen angelegt werden können ergibt das eine Plattenbeschränkung auf 14 GB. Alle zwei Jahre, die Positionierzeit halbiert sich gar nur alle sieben Jahre. Plattenlaufwerke hinken also immer mehr der Technologiekurve. der CPUs hinterher.
Man benötigt deshalb Techniken, die es auf Basis der sich langsamer entwickelnden Plattentechnologie dennoch schaffen, mit der Prozessorgeschwindigkeit und dem Datenhunger der heutigen Systeme Schritt zu halten - durch erhöhte Zugriffsgeschwindigkeit und erhöhte Kapazität.
Typische MTBF-Zelten (MTBF = Mean Time Between Fallure durchschnittliche Zeit zwischen zwei Ausfällen) von Laufwerken liegen heute bei über 500.000 Stunden. Bei 100 Laufwerken an einem Rechner muss man mit einem Ausfall pro Halbjahr rechnen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Zuverlässigkeit der Laufwerke in den nächsten Jahren weiteesteigt, ist dieser Zustand nicht tragbar. Es werden also Systeme benötigt, die ausfallsicher sind.
Unter dem Oberbegriff RAID fasst man Technologien zusammen, die mehrere Laufwerke zu grösseren, teilweise auch ausfallsicheran Gesamtsystemen zusammenpacken. RAID steht dabei für Redundant Array of Independent Disks, wobei oft statt 'independent" auch "intensive" gelesen wird.
Redundant = ausfallsicher bedeutet, dass der Ausfall eines Einzellaufwerks weder zu einem Ausfall des Gesamtsystems noch zu Betriebsunterbrechung oder gar zu Datenverlust führt. RAID schliesst oft verwendete Technologien wie Mirroring (d.h. Spiegelung von zwei oder mehreren Laufwerken an einem Controller), Duplexing (dito, aber mit zwei getrennten Controllem) und Striping (Zusammenfassen von mehreren Laufwerken als logische Einheit und blockweises Verteilen der Daten auf diese Laufwerke) ein.
Unterschiedliche Level von RAID werden in der Literatur diskutiert. Die Bezeichnung Level in der RAID-Bezeichnung ist eigentlich missverständlich, denn RAID Level 1 baut keinesfalls auf RAID Level 0 auf. Statt Level sollte man eigentlich besser Typ sagen.
Bevor auf die einzelnen RAID-Level genauer eingegangen wird, folgen einige grundlegende Überlegungen zu Plattenzugriffen, denn die Änderung der Performance beim Schritt vom Einzellaufwerk zu RAID ist stark abhängig von der Anwendung:
Wichtig ist der Mix zwischen Schreib- und Lesezugriffen und die durchschnittliche Länge eines einzelnen Transfers.
Bei einem Einzelplattenlaufwerk ist ein Lesezugriff (Caches, readahead-Buffer und andere Techniken zur Performancesteigerung sollen vorläufig ausser Betracht bleiben) gleich schnell wie ein Schreibzugriff. Dies ist bei Plattenarrays keinesfalls so und auch von Level zu Level unterschiedlich.