Windows NT unterstützt sowohl Multitasking und Multithreading wie auch Multiprocessing (Verteilen von Programmteilen auf mehrere CPUs). Es ist skalierbar auf bis zu 32 CPUs (Windows NT Workstation kann max. 2 CPUs ansprechen, für Windows NT Server gibt es je nach Prozessoranzahl unterschiedliche Lizenzen). Pro System werden 4 GB RAM unterstützt, jeder Anwendung kann bis zu 2 GB virtueller Arbeitsspeicher zugewiesen werden. Datenspeicher werden vom System bis zu 402 Mio. Terabyte untersützt. Microsoft gibt als Systemvoraussetzung mind. eine 486 CPU, 16 MB RAM und eine 500 MB Festglatte an. Es hat sich jedoch gezeigt, dass ein Arbeiten mit akzeptabler Performance damit jedoch nicht erreichbar ist. Mit den heutigen PC-Systemen ist die Voraussetzung für ein Arbeiten mit guter Performance gegeben. Windows NT unterstützt die Prozessorplattformen Intel x86/Pentium, und DIGITAL Alpha AXP/ 21x64. Unseres Erachtens ist NT 4.0 unter der Alpha AXP/21x64 Plattform nicht zu empfehlen, da mit einem Auslaufen dieser Plattform zu rechnen ist. Windows NT kann Anwendungen, die für IBMs Presentation Manager (bis Version 1.3) sowie POSIX 1003.1 geschrieben wurden, ausführen.
Netzwerkdienste von Windows NT
Im Lieferumfang ist die Unterstützung der Protokolle TCP/IP, NetBEUI, IPX/SPX, DLC und AppleTalk enthalten. Windows NT enthält Telnet und FTP-Clients sowie in der Server-Version einen FTP-Server Dienst. Das Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) ermöglicht die dynamische Einrichtung und Verwaltung von TCP/IP Adressen. Windows Internet Naming Service (WINS) ordnet den TCP/IP Adressen Namen zu. Für den Administrator und Benutzer wird es dadurch leichter in einem TCP/IP Netzwerk zu arbeiten. Es ist ebenfalls leicht möglich Windows NT in ein NOVELL NetWare Netzwerk zu integrieren. Der Client Service für NetWare (CSNW) ermöglicht den Zugriff auf die Datei-Services eines NetWare 3.x Servers. Der Gateway Service für NetWare (GSNW) bietet Arbeitsstationen im Windows NT Server-Netzwerk den Zugriff auf NetWare Server. Weiterhin werden Migrationstools angeboten, welche die Benutzerinformationen und Verzeichgisse übernehmen. Es ist somit möglich, mit einem Windows NT Server tie komplette Benutzerverwaltung von NetWare zu übernehmen oder zu steuern.
Windows NT unterstützt Femzugriffe mit den Protokollen NetBEUI, IPX/SPX und TCP/IP; dies kann über ISDN, X25 oder analoge Telefonleitungen realisiert werden. Als Client erlaubt Windows NT Unix über PPP/SLIP, NetWare, LanRovers, Windows 3.x, Windows 95 sowie LAN Manager. Über diesen Remote Access Service (RAS) sind bis zu 256 gleichzeitige Verbindungen erlaubt.
Mit RaRAS (Routing and Remote Access Service) bietet Microsoft einen Softwarebasierten Muttiprotokollrouter für Windows NT Server 4.0. Der unter dem Arbeitstitel Steelhead entwickelte Service erweitert Windows NT um Multiprotokoll-Routingfähigkeiten sowie den Support von Virtual Private Networks (VPN) über PPTP (Point to Point Tunneling Protokoll). Für Windows NT 4.0 ist das Add-On kostenlos über den Microsoft-Webserver verfügbar. In Windows 2000 wird es als fester Bestandteil enthalten sein.
RaRAS unterstützt Routing von TCP/IP und IPX. Als Routing-Protokolle werden RIP und OSPF unterstützt, sowie statisches Routing. Bei der Authentisierung über PAP/CHAP greift RaRAS auf die Windows NT Domain-User-Authentisierung zurück. Unterstützt werden zudem RADIUS-Clients. Zentraler Bestandteil von RaRAS ist der Routing Table Manager. Hier werden die Routing-Tabellen verwaltet. Für Konfiguration und Management steht eine grafische Oberfläche zur Verfügung. RaRAS ist eine Alternative zu Hardware-Routem speziell wenn es um die Kopplung kleinerer Netze oder die Anbindung von Aussenstellen an ein zentrales Unternehmensnetz gibt. Die typische Übertragungskapazität dürfte sich in der Praxis zwischen 10.000 bis 50.000 Paketen pro Sekunde bewegen. Ein Kostenvorteil gegenüber einer Hardware-Lösung ist, gerade bei ISDN, derzeit allerdings kaum mehr gegeben, da die nötige aktive ISDN-Karte kaum noch Preisvorteile gegenüber einem kleinen ISDN-Router bietet.