2.2 Brasilien: Die Geschichte
Brasilien wurde 1500 von dem portugiesischen Seefahrer PEDRO ALUAREZ CABRAL entdeckt. Von dieser Zeit an haben unterschiedliche wirtschaftliche Epochen die Geschichte und die Entwicklung des Landes geprägt. Die erste Epoche war die Ara des Brasiihoizes, das zur Herstellung von Farben verwendet wurde und von dem das Land seinen Namen bekam. Die zweite Ära war die des Zuckerrohrs, als Brasilien im 17. Jahrhundert der größte Zuckerlieferant der Welt wurde. Es folgte der Goldrausch und die Ara der Diamantensuche bis in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Kaffeanbau die wichtigste Exporteinnahmequelle des Landes wurde. Der Kaffee ist noch heute ein wesentlicher Posten im Außenhandel. Im Norden brachte gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Kautschuk Reichtum.
Für die Entwicklung des Landes waren in der Frühzeit zwei Ereignisse von Bedeutung: Einmal die Übernahme der Ausbildung durch die Jesuiten, ohne die sich keine Kultur hätte behaupten können. Zum anderen die Uerlegung des portugiesischen Königshofes nach Brasilien, da zu Anfang des 19. Jahrhunderts Portugal von Napoleon überfallen wurde. Der König regierte Portugal von seiner größten Kolonie aus. Dies gab dem Land einen erheblichen Aufschwung und gab ihm zum erstenmal -ganz im Unterschied zu anderen Staaten Lateinamerikas- das Gefühl von Bedeutung, Unabhängigkeit und Identität.
Die erste Unabhängigkeitsbewegung in Brasilien gegen die Kolonialmacht Portugal fand 1789 statt. Die Unabhängigkeit wurde 1822 von Pedro 1. ausgerufen, der der erste Kaiser von Brasilien wurde. Sein Sohn, Pedro 11. herrschte 49 Jahre bis 1889 in Brasilien die Republik ausgerufen wurde. 1940 trat Brasilien in das Zeitalter der industriellen Entwicklung ein. Geichzeitig entwickelte sich auch die landwirtschaftliche Infrastruktur.
Allgemeines
Technologie und trug ihren Teil zum wirtschaftlichen Aufstieg bei. Die jüngste Uergangenheit des Landes ist geprägt durch den Übergang von einer Militärdiktatur zu einer Demokratie. Mit TANCREDO NEVES Wahl zum Präsidenten zog das Militär in die Kasernen zurück. Der unerwartete Tod des designierten Präsidenten stellt eine Herausforderung dar, den Weg zur Demokratie trotzdem zu schaffen, denn die langjährige Mißwirtschaft des Militärs hat einen erdrückenden Schuldenberg hinterlassen.
Brasiliens Wachstumspolitik brachte 1985 erstaunliche Erfolge. Das Bruttosozialprodukt nahm um sieben bis acht Prozent zu. Die Einkommen der Arbeitnehmer stiegen real um zehn bis fünfzehn Prozent. 1,5 Millionen Arbeitnehmer wurden neu eingestellt. Es wurde ein Handelsbilanzüberschuß von rund 13 Milliarden Dollar erwirtschaftet, Die Devisenreserve beträgt rund neun Milliarden Dollar. In Grenzen hielt sich die Inflationsrate, die sich auf Oorjahresniveau (223 Prozent) hielt. Doch auch die negativen Folgen dieser stark forcierten Wachstumspolitik blieben im Jahr 85 nicht aus. In den Monaten November und Dezember stiegen die Preise für Schlüsselprodukte, obwohl diese staatlicher Kontrolle unterliegen. Ruf 25 bis 30 Prozent kletterte die Teuerungsrate, was die kräftigste Inflation in der brasilianischen Geschichte verursacht, Für 1986 rechnet man mit einer Inflationsrate von 235 Prozent. Hierin liegt auch der Grund für die neu eingeführte Währung.
Eine starke Bedeutung nicht nur für die Zukunft Brasiliens, sondern für die gesamte Welt, hat die Ausbeutung des Amazonas-Regenwaldes. Dieses größte zusammenhängende Waldgebiet der Erde wird zunehmend vom Raubbau bedroht. Die fortlaufende Abholzung des Baumbestandes wird schwerwiegende Folgen für das Klima der Weit haben,