Am 23.04.1500 wurde Brasilien von Pedro Vaz de Caminha unter dem Flottenkommando von Pedro Alvares Cabral entdeckt und für die portugiesische Krone in Besitz genommen. Anders als Mexiko oder Peru hat Brasilien keine Hochkultur mit Gold und Silberschmuck zu bieten und so erscheint dieses Land zuerst einmal als eine Enttäuschung in die Kolonialgeschichte einzugehen. Interessant wird das neu entdeckte Land erst dann als es gelingt Zuckerrohr anzubauen. Zucker war im 16. Jahrhundert sehr begehrt und so teuer wie Gold. Arbeitskräfte mussten aus Afrika als Sklaven importiert werden, um die Agrarbetriebe der Zuckerherstellung zu betreiben. Land wurde kostbar und an Portugiesen nach unterschiedlichen Kriterien von der Krone verteilt. Die Grundlage für den Besitz von Land Land und die daraus resultierende spätere Ungleichheit von Besitz,- Produktions- und Vermögensverhältnissen wurde gelegt. Der Urwald weicht durch Brandrodung den Zuckerrohranbau. Der Zuckerrohrboom dauerte zwei Jahrunderte an. Danach folgt der Diamant- und Goldrausch und danach der Kautschuk- und schließlich der Kaffeeboom. Eine grundlegende Wandlung tritt im Jahre 1807 ein. Napoleon besetzt das mit England verbündete Portugal. Der König flieht mit seinem Hofstatt in seine größte Kolonie. Er flieht auf englischen Schiffen mit insgesamt 12.000 bis 15.000 Menschen nach Rio de Janeiro. All das und die Öffnung der Häfen für englische Importwaren geben dem Land in jeder Hinsicht einen entscheidenden Schub in der Entwicklung von Infrastuktur und der Herstellung von Gütern, denn der König will so das das Geld erwirtschaften, das er für seinen Hofstatt braucht. Im Jahre 1821 kehrt der König wieder zurück nach Portugal und setzt seinen Sohn als Kronprinzen und Statthalter ein. Dieser Sohn rief dann ein unabhängiges Kaiserreich Brasilien aus und bestieg als Kaiser Pedro I. der Thron.Nach der Abdankung wegen Misswirtschaft und eines verlorenen Krieges gegen Uruguay folgt ihm sein Sohn Pedro II. auf den Thron. Seine Tochter unterschreibt 1888 den Erlass zur Abschaffung der Sklaverei, was auch das Ende der Monarchie bedeutet. 1889 wird der Kaiser von der Oligarchie und dem Militär abgesetzt. Die Republik Brasilien wird ausgerufen. Eine Verfassung nach US-amerikanischen Vorbild wird der neuen Demokratie gegeben und der Wahlspruch "Ordem e progresso", was übersetzt "Ordnung und Fortschritt" bedeutet, gibt die Zielsetzungen vor. Zuerst der Kautschuk und dann der Kaffeee waren die wirtschaftlichen Exportschlager der Demokratie Brasilien. Der Boom des Kautschuks und danach der des Kaffes sind die wesentlichen Haupteinnahmequellen Brasiliens gewesen. Als zuerst der Kautschuk wegfiel und dann die Kaffeepreise 1929 im Laufe der Weltwirtschaftskrise wegbrachen stürzte auch Brasilien in einen Strudel von Inflation, Schulden und Verarmung. Vor der Militärditakur unter Ernesto Geisel im Jahre 1964 gab es nur zwei weitere Päsidenten, die Brasilien versuchten aus dieser Rohstoffabhängigkeit heraus zu holen und grundlegend zu modernisieren weg von einem reinen Agrarstaat hin zu einem Industriestaat hin. Der eine war ein diktatorischer Präsident, der seine Amtszeit durch einen Selbstmord beendete: Getulio Vargas. Der andere, der VW ins Land holte und eine neue Hauptstadt mitten in den Dschungel bauen ließ, war Juscelino Kubitschek.