Der Puritaner darf und soll sogar Profit machen. Der 'Profit' wird von allen Makeln des Unmoralischen befreit. Ich glaube man kann jetzt allmählich die entscheidende Einflußnahme auf das ökonomische Leben durch die ' innerweltliche Askese' des Puritanismus abschätzen. Ohne diesen Einfluß wäre der Eigennutz nie so effektiv in die soziale Struktur einer Gesellschaft umzusetzen gewesen. Der Egoismus war nun nicht mehr unmoralisch‚ dafür aber - kurioserweise - etwas, was bisher bestimmt nicht als solches galt: Armut und Bettelei. Wer arm ist, der trägt auch nicht zur Verherrlichung des Werkes GOTTES bei und auch nicht zum Gemeinwohl, da er ja nicht effizient arbeitet. GOTT liebt die Seinen und es kann darum nur als ein Zeichen GOTTES aufgefasst werden, wenn er jemanden mit Armut straft. Armut darf nicht bemitleidet werden. Nicht reichsein-wollen das ist wie kranksein-wollen. Ganz zu schweigen von denen, die so arm sind, daß sie betteln müssen, denn sie zwingen den ehrbaren Puritaner zu sündigen. Muß er nicht Geld unnütz für Menschen ausgeben, die selber unnütz sind‚ anstatt es in neue Investitionen gewinnbringend zu stecken? Die paulinische Maxime einer solchen Gesellschaft lautet: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. Wenn man dem Armen und dem Bettler kein Geld gibt, dann ist man viel eher gut zu ihnen, da sie nun gezwungen sind zu arbeiten, sich aus ihrer elenden Lage zu befreien soweit GOTT dies will. Man sieht wie der Puritanismus mit seiner Ethik dem wirtschaftlichen Verhalten in Europa eine neue Dynamik gab. Überhaupt wurde die Mobilität zwischen den Schichten wesentlich erhöht, da Verbesserungen erwünscht waren. Der Katholizismus ist in diesem Punkt viel konservativer gewesen. Als der Puritanismus seine Anziehungskraft verlor, durch die sättigende Streuung von Wohlstand in die bisher unteren Schichten, verschwanden all diese Werte und Vorstellungen nicht. Sie wurden säkularisiert und haben unsere Gegenwart und unseren Kapitalismus entscheidend geprägt. Abschließend möchte ich noch auf die Säkularisierung religiöser Wertvorstellungen eingehen ,denn als Fazit verstehe ich hier eine abschließeade Darstellung der Auswirkungen puritanischer Werte in unsere Zeit hinein und die Bewertung dieser Auswirkung. Weber war ein Gegner der materialistischen Geschichtsauffassung. Er gilt unbestritten als der bedeutendtse deutsche Soziologe. Sein Hauptanliegen war, eine Synthese von historischer und systematischer Soziologie zu schaffen. Als Erkenntnismittel sozialen Handelns und sozialer Strukturen schuf er das Insrument des Idealtyps. Max Weber war Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei. Gegenüber dem preußischen Monarchismus forderte er eine stärkere Parlamentarisierung. Webers Soziologie ist in Theorie und Methode eine antisozialistische Konzeption gegegn den historischen Materialismus. Weber war ein subjektiver Idealist im Gefolge des Neukantianismus. Er leugnete objektive historische Gesetzmäßigkeiten und war Anhänger der individualisierenden Geschichtsauffassung. Er entwickelte die Soziologie als Hilfstheorie der Geschichte. Seine "verstehende Soziologie" bestimmt als ihren Gegegnstand die subjektive Motivation des individuellen Handelns. Den Primat der materiellen Produktion leugnend, entwickelte er eine positivistisch-eklektische Faktorenkonzeption des Neben- und Miteinander verschiedener Motivationen. Seine außerordentlich stoffreichen Arbeiten, die aus der Kombination verschiedener Einzelwissenschaften erwachsen sind, begründen die bürgerliche Soziologie der Religio.
Idealtypen sind konstruierte Modellvorstellungen für die Erkenntnis und Beschreibung sozialer Zusammenhänge. Idealtypen heben aus der Menge der Zusammenhänge und Fakten das hervor, was als grundlegend wichtig erscheint. Solche Modellvorstellungen kommen in der Wirklichkeit nicht vor. Die Wirklichkeit nähert sich ihnen lediglich mehr oder weniger an. Nach Max Weber soll es möglich sein, so das Typische. das Wiederkehrende und somit die Regeln und Gesetzmäßigkeiten sozialen Lebens zu erfassen und systematisch zu beschreiben.