besonders der Sexualität ,was dazu führte, dass Arbeit " rein macht " - vor den Versuchungen des irdischen Lebens schützt. Der Puritanismus greift diese Vorstellungen natürlich auf, aber er verschärft sie auch in eine ganz entscheidende Richtung hin, denn nicht irgendeine unsystematische Arbeit schützt vor dem ' unclean life ', sondern nur eine rationale, organisierte ,effektive Tätigkeit, welche das Werk GOTTES durch eben diese Effezienz und Rationalität mehrt. Nicht der Tagelöhner , der Gelegenheitsarbeiter ist gottgefällig aber derjenige, der einer geregelten Arbeit (Spezialisierung zum Facharbeiter hin) nachgeht. Die Betonung liegt hierbei natürlich auf ' geregelt '. Die Arbeit erfährt durch ihre stark methodisch, rationale Ausprägung und eine Dominanz der Effektivität, des weltlichen Erfolges, die sie in dem Mönchstum bisher nicht hatte. Selbst Reichtum befreit nicht von der Pflicht zur Arbeit. Im Gegenteil, wer reich ist , der ist auch den Versuchungen besonders stark ausgesetzt. Wer ein reines Lieben trotz seines Reichtumsd führen will , muß härter arbeiten, als jene, die vielleicht weniger reich sind. Hier liegt auch einer Schwachpunkte der puritanischen Arbeitswelt: Der genießerische Konsum des Reichtums ist nicht erlaubt. Die erarbeiteten Früchte der Arbeit sind nicht genießbar, aber darauf werde ich im Schlußwort noch zurückkommen. Man kann also sagen, daß niemand der Arbeit entkommt, sogar die Reichen nicht. Nicht nur die Auffassung von Arbeit wird verändert, auch ihre Aufteilung innerhalb der Gesellschaft. Nach L U T H-E R war die Stellung in der Gemeinschaft fest und unveränderbar. Sie konnte nicht durch den Wechsel des Berufes veschlechtert oder verbessert werden. Die Puritaner hingegen waren da ganz anderer Auffassung. Mit den Scholastikern und einem ihrer hervorragendsten Vertreter, THOMS von A Q U I N, waren sie der Auffassung, daß die Zuweisung
I1 puritanischen ' in majorem Dei gloriam '(zum gröberen
Ruhme Gottes)." 6