Wer für GOTT Zeit hat, der gibt sich nicht der Kontemplation hin. Aus dem Selbstverständniss des Puritanismus heraus lässt sich sagen, dass ein Element des abendländischen Geisteslebens sehr stark an Bedeutung gewinnt: der Rationalismus. In diesem Fall: Das Messen der Zeit und die dadurch erst ermöglichte Strukturierung durch Zielsetzungen. Nur wer ein Ziel hat, nicht herumdöst oder ziellos sich dem Augenblick hingibt, der kann etwas schaffen für sich, zum Wohle seiner Mitmenschen und für GOTT. Das Leben ist nicht einfach etwas für sich selber ohne Ziel, ohne Effizienz, sondern hat ein Wirken in der Welt mit bestimmten Zielen zu sein. Das führt zu zwei weiteren wichtigen Bereichen des alltäglichen Lebens, die durch den Puritanismus bestimmt werden: Die Arbeit und die Arbeitsteilung. Das Wirken in der Welt mit bestimmten Zielsetzungen ist eine sehr methodische Umschreibung für den Begriff der'Arbeit'. Das Mönchstum im Abendland - und seltsamerweise fsstt nur hier - schätzte die Arbeit als ein Mittel gegen das ' unclean life ' (das unreine Leben). Die Arbeit war hier eine bewährte asketische Empfehlung gegen die Versuchungen der Welt und




Anm. *3Seite 8: Ich möchte dazu MAX W E B E R anführen - "...wirkte sich die ganz genuine calvinistische Vorstellung darin aus, daß der Kosmos der ' Welt" dem Ruhme GOTTES, seiner Selbstverherrlichung, diene. Die utilitaristische Wendung, daß der ökonomische Kosmos dem Zweck der lebensfristung Aller (good of the many, common good etc.) dienen sollte, war Konsequenz des Gedankens, daß jede andere Deutung zur (aristokratischen ) Kreaturvergötterung führe oder doch nicht GOTTES Ruhm, sondern kreatürlichen ' Kulturzwecken ' diene....Der Utilitarismus ist also die Konsequenz der unpersönlichen Gestaltung der 'Nächstenliebe (s.o.)' und der Ablehnung aller Weltverherrlichung durch die Exklusivität des puritanischen ' in majorem Dei gloriam '(zum größeren Ruhme Gottes)." 6