Was viele nicht wissen, dass Mankiewics nicht nur der maßgebliche Drehbuchautor von Citizen Kane war, sondern auch der Szenarist. Mankiewics ist der Szenarist von Citizen Kane gewesen und hat dadurch am Bildaufbau, am Szenenaufbau einen grundlegenden Anteil. Welles war kein Szenarist gewesen. Hinzu kommt der außerwöhnlich fähige und einfallsreiche Kameramann Gregg Toland. Die Filmmusik zu Citizen Kane schrieb Bernard Herman. Wenn man den Cutter und all die Leute von der Beleuchtung und der Kamerassistenz hinzunimmt, dann ist Citizen Kane nicht das alleinige Werk von Orson Welles. Die Schauspieeler entstammten seiner Mercury-Theatergruppe. Die Leistung von Orson Welles bestand darin, ein bisher noch nicht aufgeführtes Shakespeare Theaterstück zu verfilmen und zwar unter Ausschöpfung aller filmischen Mittel ohne aber die szenische Kraft des Theaters im Bildaufbau zu verlieren. Citizen Kane ist ein dramatisch-expressionistischer Tonfilm in Schwarz-Weiß-Fotografie. Gregg Toland, der Kameramann, und Hermann J. Mankiewics haben einen grundlegenden Anteil am visuellen Stil und somit der Wirkung von Citizen Kane als Film. Der Anteil am Film durch Orson Welles wird durch mehrere Einflüsse verzerrt. Zum einen ist er Planer, Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller in einem. Dies ist schon ungewöhnlich und auch sehr beeindruckend. Zum anderen ist Welles ein begnadeter Selbstdarsteller um mal eine andere Phrase zu gebrauchen. Er ist ein Wunderkind der Publicity, der Self-Publicity oder auf gut deutsch: der Selbstvermarktung. Medien und die Öffentlichkeit lieben so etwas. Die Medien und das meint auch die Filmkritik sucht den Star, den Stern, der alles überstrahlt. Das Technische an diesem Film wirkt darum auch auf die Filmkritiker und Filmtheoretiker so anziehend. Was sie nicht sehen und auch nicht sehen wollen, ist das Citizen Kane ein Shakespeare-Stück ist, über das man alle bis dahin technischen Möglichkeiten des Films ausgeschüttet hat. Grundlage bleibt aber das Theaterhafte, das dem ganzen Film anhaftet. Das wird in den Bildinszenierungen, der Inneren Montage von Vorder-, Mittel und Bildhintergrund deutlich. Diese Inszenierungen stammen hauptsächlich von Mankiewics und Toland. Das andere sind all die Überblendungen. Sie wirken wie ein Filmsatz der geschriebenen oder gesprochenen Sprache.