ISDN-Controller
ISDN-Controller bieten mittlerweile die einfachste und preisgünstigste Möglichkeit, Datenkommunikation im ISDN zu nutzen. Sie sind für die meisten Bussysteme und Hardwareplattformen erhältlich. Die gebräuchlichste Form sind jedoch ISA-Steckkarten für PCs. Die Geschwindigkeit im ISDN ist wesentlich geringerer als die Geschwindigkeit heutiger Bussysteme. Daher sind PC-Steckkarten für den aus heutiger Sicht langsamen ISA-Bus bei weitem ausreichend. Allerdings bieten Karten für den PCI-Bus einen weitaus höheren Installationskomfort.
Der Einsatz von ISDN-Karten hängt davon ab, ob die Datenkommunikation vollständig digital zwischen zwei ISDN-Endgeräten stattfindet oder ob eines der beiden Endgeräte an das analoge Telefonnetz angeschlossen ist.
Kommunikation mit digitalen Gegenstellen
Befindet sich auf der Gegenseite ein digitales Endgerät wie zum Beispiel ein PC mit ISDN-Karte oder ein digitales Faxgerät (Fax Gruppe 4), oder handelt es sich um einen ISDN-Zugang zu einem Netzwerk oder zu einem Dienstleistungsanbieter (Datei-J-Dienst, CompuServe, Internet-Provider), so erfolgt der Datenaustausch im ISDN-B-Kanal gewöhnlich entweder nach X.75- oder V.110-Norm. Das X.75-Protokoll nutzt die Bandbreite des ISDN voll aus, dabei beträgt die Datenübertragungsrate 64000 bit/s pro ISDN-B-Kanal. Handelt es sich um eine Gegenstelle, die weniger als 64000 bit/s zulässt, zum Beispiel der CompuServe-Dienst über ISDN, so muss die Datenrate angepasst werden, man spricht daher von der Bitratenadaption. Dabei werden zwischen der benötigten Bitrate und den 64000 bit/s Füllbits eingefügt. Dieses Verfahren ist in der Norm V.110 für 2400 bis 38400 bit/s definiert und kann nur mit ISDN-Karten genutzt werden, die diesen Standard unterstützen. Wer flexibel in der Anwendung sein will, sollte sich daher für einen Adapter entscheiden, der beide Normen erfüllt. Zu vermeiden muss unbedingt die Anzahl der Verbindungsaufbauten und die gesamte Verbindungstzeit kontrolliert werden.