1000 Mbit/s Gigabit Ethernet
Nachdem Fast Ethernet Produkte vom Markt sehr gut aufgenommen werden und in vielen Installationen Fast Ethernet bis zum Desktop reicht, haben manche Netzwerkbetreiber Bedarf nach einer schnelleren Backbone-Technologie, die einfach zu implementieren und auch noch kostengünstig ist. Bisher war ATM die einzige Möglichkeit, um ein noch schnelleres Backbone aufzubauen. Der Einsatz von ATM erfordert jedoch einen erheblichen Aufwand bei der Hardware und Software, denn ATM ist eine grundlegend andere Technologie als Ethernet. Im Mai 1996 hat sich eine Gigabit Ethernet-Allianz (GEA) zusammengefunden, unter den Gründungsmitgliedern sind namhafte Hersteller wie 3Com, Cisco, Sun Microsystems. Bay Networks und Intel. Mittlerweile haben sich über 100 Hersteller in der GEA zusammengeschlossen. Ziel der GEA ist es, in Zusammenarbeit mit der IEEE einen Gigabit Ethernet Standard unter dem Namen IEEE 802.3 zu entwickeln. Die Standardisierungsphase von 1000BASE-x über Lichtwellenleiter ist abgeschlossen ebenso die für 1000BASE-TX, also Gigabit Ethernet über Cat5 TwistedPair Kabel. Die Anzahl an Gigabit Ethernet Produkte nimmt sprunghaft zu, sodass in naher Zukunft sich Gigabit Ethernet auch im High-Speed Backbonebereich als Standardtechnologie durchsetzen wird.
Neben der höheren Bandbreite bei Gigabit Ethernet ergeben sich für den Anwender noch weitere Vorteile: Da der Aufbau der Datenpakete und das Zugriffsverfahren identisch mit Ethernet bzw. Fast Ethernet ist, sind praktisch keine Änderungen an Management-Software, Netzwerkbetriebssystem und Anwendungsprogrammen erforderlich. Dadurch reduziert sich auch der Umstellungs- und Schulungsaufwand erheblich.
1000BASE Zugriffsverfahren
Wie auch bei den bestehenden Ethernet-Standards IEEE 802.3 (10 Mbit/s) und IEEE 802.3u (100 Mbit/s) kommt bei IEEE 802.32 und IEEE802.3 ab Gigabit Ethernet das Kollisionsprotokoll CSMA/CD zum Einsatz kommen. Allerdings ist geplant, über die Protokollerweiterung RSVP (Resource Reservation Protocol) die Quality of Service Eigenschaft von ATM nachzubilden, so dass für zeitkritische Übertragungen (z.B. im Multimediabereich) dediziert Bandbreite zur Verfügung gestellt werden kann.