Und an andere Stelle ein weiterer wichtiger Begriff:
Die Verwandlung der Welt der nützlichen Dinge in Waren entfesselter Triebkräfte und funktionsbestimmte Mittel,die mit der Welt der sinnlichen Dinge die menschliche Sinnlichkeit um und um modellieren. ' Modellierung der Sinnlichkeit ' ist daher ein weiterer terminologischer Ausdruck, der eine zentrale Fragestellung der Untersuchung artikuliert. 4
Es geht ihm um die Darstellung der "Affektmodellierung"5 durch die Oberfläche des "Ästhetischen "6 der Waren eben ihrer ' Warenästhetik '. Die Erscheinung der Ware durch die produktionsbestimmte Gestaltung der Oberfläche ist das -Bindeglied zwischen den Triebkräften und der Sinnlichkeit des Konsumenten und den in der Ware selbst enthaltenen Produktionsbedingungen der Gesellschaft in Form des Tausch- und Gebrauchswertes. Die Ware spiegelt also einmal die Produktionsbedingungen der kapitalistischen Gesellschaft wieder und zum anderen die Sehnsüchte des
Konsumenten und somit seine Triebkräfte. Man beachte einmal die folgende Ausführung eines marxistisch-leninistischen Wörterbuches der Philosophie zu dem Begriff des " Warenfetischismus": Warenfetischismus nennt M A R X die Versachlichung der gesellschaftlichen Beziehungen im Kapitalismus. Der g e s e l l s c h a f t l i c h e C h a‑
r a k t e r (Hervohebung in der Quelle ) der kapitalistischen Produktion wird, weil durchgängige Warenproduktion,nicht erkannt."'
Und wie sieht M A R X diesen Sachverhalt selber ? Dazu aus der gleichen Quelle:
"Das Geheimnis der Warenform besteht ...einfach darin,daß sie den Menschen die gesellschaftlichen Charaktere der Arbeitsprodukte selbst, als gesellschaftliche Natureigenschaften dieser Dinge zurückspiegelt, daher auch das gesellschaftliche Verhältnis der Produzenten zur Gesamtarbeit als ein außer ihnen existierendes gesellschaftliches Verhältnis von Gegenständen." 6
Die Ware verschleiert demnach durch ihre sinnlichen Eigenschaften als Produkt - durch ihre Ästhetik - die enthaltenen gesellschaftlichen Strukturen des Kapitalismus. H A U Gbefindet sich in bester marxistischer Tradition. Aber was will er anders machenals seine Vorgänger?
Für ihn bleiben die meisten Theorien vor ihm " am Schein der Qberfläche haften ", da sie aus diesen " Oberflächenerscheinungen zumeist analogische Schlüsse auf angenommene grundlegende Wesenszüge der Gesellschaft ...ziehen."8