Komponenten
Es gibt zwei Typen von Token-Ring-Adaptern, die sich in der Übertragungsgeschwindigkeit unterscheiden: 4 und 16 Mbit/s. Alle im Netz befindlichen Adapter müssen mit der gleichen Übertragungsgeschwindigkeit arbeiten. Das hat zur Folge, dass der gesamte Verkehr im Netz mit 4 Mbit/s läuft, wenn auch nur eine Station 16 Mbit/s nicht unterstützt. Zwar werden fast nur noch Adapter für 16 Mbit/s produziert, aber tatsächlich sind noch viele Token-Ring-Netze auf 4 Mbit/s ausgelegt.
Über Multi-Station Access Units (MAUS) werden die einzelnen Stationen sternförmig angeschlossen. Die Zuführungskabel besitzen aber
zwei getrennte Leiter für den Transport der Signale zu und von der Station, so dass ein physikalischer Ring realisiert wird.
Mit einem einzelnen MAU kann ein funktionsfähiges Netzwerk aufgebaut werden. Für grössere Netzwerke werden mehrere MAUs eingebunden.
Zukunft von Token-Ring
Token-Ring kann mit seiner maximalen Übertragungsrate von 16 Mbit/ s inzwischen nicht mehr zu den schnelleren Netzwerktechnologien gerechnet werden kann. Wir rechnen nicht damit, dass Token-Ring sich weiter verbreiten wird. Die High Speed Token-Ring Alliance hat sich zum Ziel gesetzt, Datenraten von 100 Mbitis bis 1 Gbit/s über Token-basierte Zugriffstechnik zu standardisieren. Zu den Gründungsmitgliedern gehören u.a. Madge, Oftcom, Cisco, 3Com und Cabletron.
FDDI
FDDI (Fiber Distributed Data Interface) ist eine Möglichkeit zur Erhöhung der Bandbreite in einem Netzwerk wenn die 10 Mbit/s von Standard Ethernet nicht mehr ausreichen bzw. wenn es sich um räumlich ausgedehnte Netzwerke handelt die mit Fast Ethernet schwierig aufzubauen wären. Durch seinen hohen Durchsatz und der grossen Zuverlässigkeit wird FDDI oft als zentrales High-Speed Backbone, z.B. zur Kopplung von Ethernet-Segmenten eingesetzt. Für den FDDI-Ethernet-Ubergang werden entsprechende Produkte angeboten. Bandbreitenintensive Stationen, wie z.B. zentrale Server, können unter Umgehung des Ethernet-Flaschenhalses direkt in den FDDI-Ring eingebunden werden. Die Vorteile von FDDI sind die relativ hohe Nettodatenübertragungsrate, die Fehlertoleranz aufgrund der Doppelring-Topologie und die elektromagnetische Unempfindlichkeit bei Verwendung von Lichtleiter als Übertragungsmedium Aufgrund seines MAC-Protokolls bietet FDDI eine faire und flexible Aufteilung der Bandbreite unter den Stationen. im Gegensatz zu Ethernet ist FDDI auch für laufzeitabhängige Multimedia-Anwendungen geeignet, da es eine maximale Verzögerungszeit garantiert.
Durch die Erweiterung von FDDt auch für die Verwendung von TwistedPair-Kupferkabel neben den Multimode- und Singlemode-Lichtleitern ist FDDI eigentlich eine irreführende Bezeichnung. Bei FDDI über TwistedPair-Kupferkabel spricht man deshalb auch von CDDI (Copper Distributed Data Interface).